Markus Rehm, fachlicher Leiter der Forscherstation und Professor für die Didaktik der Naturwissenschaften im Fach Chemie an der PH Heidelberg, hat einen neuen Band der Reihe Unterrichtsqualität: Perspektive von Expertinnen und Experten mitherausgegeben. Der Sammelband vereint Interviews von 18 Experti:innen zu wirksamem Unterricht in Bildung für eine nachhaltige Entwicklung.
Die Expert:innen im Buch betonen einige zentrale Aspekte für wirksamen Unterricht in BNE: Fachwissen und Weiterbildung: Ein breites und aktuelles Fachwissen der Lehrkräfte ist entscheidend. Interdisziplinarität: Es bedarf keiner neuen Fächer, sondern einer Stärkung des fächerübergreifenden Unterrichts. Gesellschaftlicher Kontext: Politische Diskurse und gesellschaftliche Rahmenbedingungen sind wichtige Anknüpfungspunkte für den Unterricht. Lebensweltbezug: Die Interessen und Vorstellungen der Schüler:innen sowie deren Kompetenzentwicklung und metakognitive Fähigkeiten sind zentral.
Besonders wirksam sind Lernsettings, die problemlösendes Lernen, kritische Auseinandersetzung mit BNE-Fragen und soziale Interaktion ermöglichen, die Selbstwirksamkeit stärken und die Motivation zum Handeln steigern. Auch in unserer kostenlosen Fortbildungsreihe Gemeinsam das Morgen gestalten - Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Grundschule (forscherstation.info) werden lernförderliche Settings, Lernumgebungen und Impulse aufgezeigt, die einen fächerübergreifenden, anregenden Unterricht stärken.
Noch sechs Mal weiterbilden, bis das neue Schuljahr anfängt!
Grundschullehrkräfte aufgepasst: Wer sich noch im laufenden Schuljahr frische und vor allem praxistaugliche Impulse für den Sachunterricht holen will, kann jetzt noch zu einer der Weiterbildungen vorbeischauen. Mit neuen Impulsen und einer Portion Fachwissen gehen Sie in Ihrem Sachunterricht gestärkt Themen der naturwissenschaftlichen Bildung an.
Vor den Sommerferien gibt es noch freie Plätze in den Fortbildungsnachmittagen:
Frühe naturwissenschaftliche Bildung für alle Kinder: Dafür ist gut aus- und weitergebildetes pädagogisches Fach- und Lehrpersonal in Kitas und an Grundschulen zentral. Die Evaluation des vergangenen Fortbildungsjahres zeigt, dass es der Forscherstation zum wiederholten Male gelungen ist, die professionelle Kompetenz der pädagogischen Fach- und Lehrkräfte im Rahmen von Weiterbildungsangeboten zu stärken. Das wichtigste Ziel ist dabei, pädagogische Situationen zur frühen naturwissenschaftlichen Bildung zu gestalten, die Kindern eigene Erfahrungen ermöglichen und sie zum eigenständigen Denken anregen.
Schwerpunkt Bildung für nachhaltige Entwicklung
Im vergangenen Weiterbildungsjahr war Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE) das Schwerpunktthema der Forscherstation. Die Welt steht vor komplexen Herausforderungen, die eine zukunftsorientierte Ausrichtung erfordern. Pädagogische Fachkräfte und Grundschullehrkräfte spielen in diesem Kontext eine Schlüsselrolle: indem sie ihre eigene Haltung reflektieren und Potenziale für Bildung für eine nachhaltige Entwicklung in ihren Einrichtungen entdecken, fördern sie Werte wie Verantwortungsbewusstsein und nachhaltiges Handeln bei Kindern. „Nach Abschluss der Fortbildungsreihen BNE stufen die Teilnehmenden Bildung für nachhaltige Entwicklung als hoch relevantes Thema ein“, erläutert Dr. Miriam Brandtner, Leiterin des Fachbereichs Forschung der Forscherstation, die positiven Ergebnisse zum Schwerpunktthema.
Das Fortbildungsangebot 2022/23
Für das Weiterbildungsjahr 2022/23 waren 23 Angebote in der Metropolregion Rhein-Neckar an den Standorten Heidelberg, Sinsheim und Mainz geplant. Insgesamt haben 159 Fachkräfte aus 110 Einrichtungen (darunter u. a. 7 Krippen, 74 Kitas und 25 Grundschulen) erfolgreich an den Fortbildungen teilgenommen. „Die Evaluationsdaten zeigen, dass die Teilnehmenden unserer Fortbildungsreihen mit einem hohen Kompetenzzuwachs verlassen. Hierauf sind wir besonders stolz“, freut sich Petra Gürsching, Geschäftsführerin der Forscherstation, über die Nachfrage nach dem qualitativ hochwertigen Weiterbildungsangebot.
Warum kennt Bildung für Nachhaltige Entwicklung keine Altersgrenzen kennt? Im heute veröffentlichten Interview sprechen Ingrid Dreier und Markus Rehm über das Jahresthema der Forscherstation und warum es nicht nur ein Jahres-, sondern ein Lebensthema ist.
"Die Kinder haben Kartoffeln in ihrem Hochbeet gepflanzt, und im Herbst ist Erntezeit. Das kann ich mir anschauen in der ökologischen Dimension: Was braucht die Pflanze zum Wachsen? Oder wo wächst die Kartoffel besonders gut? Die kulturelle Dimension sind Fragen wie: Wo kommt die Kartoffel her? Gab es die schon immer bei uns? Das ergibt einen Blick in andere Kulturen, und wir erfahren, dass es in Südamerika 2000 verschiedene Sorten davon gibt, oder wir lernen Mythen kennen, in denen die Knolle eine Rolle spielt. In der ökonomischen Dimension schauen wir uns an, welche Berufe es rund um die Kartoffel gibt und wer eigentlich wo wie viel Geld daran verdient. Die soziale Dimension wäre dann, ob sich eigentlich alle Menschen hier bei uns Kartoffeln leisten können. Es war mal ein Arme-Leute-Essen, ist das noch immer so? Und dann würden wir vielleicht erfahren, dass Kolumbus die Kartoffel als absolutes Luxusgut eingeführt hat und sich adlige Damen die Blüten als Schmuck ins Haar steckten. Wir betrachten das Thema also ganzheitlich, mit allen Sinnen."
Der Kita-Onlinekongress begrüßt mit einem abwechslungsreichen Programm zu wichtigen und
aktuellen Themen der frühkindlichen Bildung. Wir sind auch dieses Jahr
wieder als ideelle Partnerin mit zwei Veranstaltungen dabei.
Save the Date für den Onlinekongress: 04. – 29. März 2024