Feuer fasziniert Groß und Klein und weckt ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit. Es regt zum Geschichtenerzählen an und spricht dabei alle Sinne an. In dieser Lernumgebung können Kinder durch Ausprobieren, eigenständiges Bauen und genaues Beobachten die Eigenschaften von Feuer kennenlernen und Erfahrungen im Umgang mit offenen Flammen sammeln.
Materialien
Streichhölzer ·
Zunder: Reisig, trockenes Laub, trockenes Gras, Birkenrinde, Pflanzensamen (Rohrkolben, Waldrebe, Pusteblume), dünne, trockene Äste und/oder kleine Holzstückchen ·
Dicke, trockene Äste ·
Feuerschale ·
Löschmaterialien
Je nach Entwicklungsstand und Alter kennen Kinder Feuer aus ihrem Alltag. Beim …
Die Vorstellungen von Kindern sind stark von Alltagserfahrungen und der Alltagssprache geprägt. Das spiegelt sich in ihren Vorstellungen über Feuer wider:
Aufgepasst: Im Umgang mit Feuer sind Sicherheitsregeln wichtig, um Gefahrensituationen zu vermeiden. Die Voraussetzung zur Durchführung dieser Lernumgebung ist, mit den Kindern Sicherheitsregeln zu erarbeiten und zu wiederholen, bis Sie sicher sind, dass die Kinder die Regeln verinnerlicht haben.
Regeln im Umgang mit einer Kerzenflamme:
1. Ein Erwachsener muss immer anwesend sein.
2. Lege eine feuerfeste Unterlage aus.
3. Stelle ausreichend Löschmittel bereit.
4. Binde die Haare zusammen.
5. Schiebe die Ärmel deines Pullovers hoch.
6. Entzünde das Streichholz vom Körper weg.
7. Lass das Feuer nie unbeaufsichtigt.
8. Puste eine Flamme immer von der Seite aus.
9. Lege das Streichholz, nachdem du es ausgepustet hast, auf die feuerfeste Unterlage oder in einen Eimer mit Sand oder Wasser.
Es gibt verschiedene Arten, ein Lagerfeuer zu legen:
Pyramidenfeuer:
Zunder in der Mitte schichten. Dünne Zweige (maximal Kleinfingerdick) an den Zunder stellen und miteinander verhaken. Auf der Windschatten-Seite ein Zündloch freihalten.
Dritte Schicht aus dickeren (max. Durchmesser 1 -2 cm) Ästen als Pyramide darüber stellen. Erstmal nur drei Äste aneinander lehnen und sobald das Feuer brennt nach und nach mehr nachlegen. Genug Abstand lassen, damit das Feuer ausreichend Luft bekommt.
Feuer am Zündloch entzünden. Sobald der Zunder anfängt zu brennen und auf die dünnen Äste übergreift, vorsichtig in die Glut blasen, damit das Feuer schnell wächst.
Danach kann beliebig viel Holz pyramidenartig darauf geschichtet werden. So dass zum Beispiel ein Oster- oder Martinsfeuer entsteht.
Sternfeuer:
Kleines Pyramidenfeuer aus dünnen Ästen herstellen, in der Mitte das Zundernest platzieren. Von außen sternförmig dicke Äste in das Feuer schieben. Die Spitzen der Äste brennen an. Sobald ein Ast an der Spitze verbrannt ist, den Stock nachschieben, bis er ganz heruntergebrannt ist. Dann den nächsten an gleicher Stelle nachlegen.
Pagodenfeuer:
Zwei Stöcke längs legen, dazwischen das Zundernest. Darauf außen zwei Stöcke querlegen. Es entsteht ein Stockquadrat. Als nächstes kürzere Stöcke legen und aufschichten. Nach oben hin werden die geschichteten Quadrate immer kleiner. Auf das letzte Quadrat quer mehrere Äste legen. Darüber noch zwei kleine Quadrate legen. In die Zwischenräume des letzten Quadrats den Zunder legen und entzünden.
WORTSPEICHER
knistern ·
glühen ·
kokeln ·
Lagerfeuer ·
Rauch ·
Feuer ·
Hitze ·
Flammen ·
Wärme ·
schichten
Beachten Sie, dass Sie sich in der Situation sicher fühlen sollten und auch das Kind sich das Entzünden zutraut. Andernfalls sollte vielleicht noch ein bisschen geübt werden und Sie übernehmen das Entzünden des Lagerfeuers. Manche Kinder hatten noch nie ein Streichholz in der Hand, andere sind schon geübt im Anzünden von Kerzen. Wichtig: Nicht das Alter des Kindes ist hier entscheidend, sondern die Erfahrung, die es schon mit Feuer gemacht hat. Bevor das erste Streichholz entzündet wird, müssen die Regeln zum Umgang mit Feuer verinnerlicht sein (siehe oben).
Finden Sie den richtigen Ort für das Lagerfeuer. Falls sie ein kleineres Feuer in einer Feuerschale in Ihrem Außengelände entzünden wollen, achten Sie auf einen feuerfesten Untergrund. Falls Sie ein größeres Feuer entzünden möchten, informieren Sie sich vorher ausführlich bei der Stadt oder der örtlichen Feuerwehr (nicht über die 112, sondern über die direkte Telefonnummer der Freiwilligen Feuerwehr oder der Zuständigen bei der Berufsfeuerwehr), welche Richtlinien es einzuhalten gibt. Es kann sinnvoll sein, im Voraus Nachbarinnen und Nachbarn Bescheid zu geben, da bei einem großen Feuer viel Rauch entstehen kann.
Beachten Sie Zeiten mit Waldbrandgefahr, dann sind offene Feuer verboten. Im Wald sind Feuer verboten außer an ausgewiesenen Grillplätzen. Harzhaltige Fichtenwurzeln können das Feuer unterirdisch transportieren, so dass es an anderer Stelle wieder austritt.
Wenn Sie in der Natur ein Feuer entzünden, bedenken Sie, dass Moorböden Torf bilden der ebenfalls unterirdisch brennt. Durch die Hitze wird auf Gras die Grasnarbe verbrannt. Stechen Sie einfach mit einem Spaten die Feuerstelle aus und legen Sie diese nach vollständigem Löschen des Feuers wieder darauf. Lassen Sie die Kinder dabei helfen die Stelle herzurichten. Sie können z. B. Begrenzungssteine sammeln und im Kreis um die Feuerstelle herumzulegen. Auch helfen die Kinder meist gerne dabei, Brennmaterial für das Feuer zu sammeln. Das Feuer zu entzünden hat immer etwas Feierliches. Überlassen Sie gerne den Kindern diese Aufgabe, sofern Sie dabei sind und das Streichholz entzünden vorher geübt wurde. Genießen Sie mit den Kindern nun die schöne Stimmung am Feuer!
So kann man den Kindern weitere vielseitige Erfahrungen mit Feuer ermöglichen:
Mit der abgekühlten Holzkohle zeichnen.
Durch die aufrechte Schichtung kann sehr gut Luft an das Feuer gelangen. Das Feuer hat immer ausreichend Sauerstoff und ist als gutes Wärmefeuer geeignet. Der Holzverbrauch ist dadurch aber sehr hoch. Es kann groß als Osterfeuer oder klein als Kochfeuer verwendet werden. Nachteil ist, dass einzelne Äste seitlich aus dem Feuer herausfallen können.
Braucht nur wenig Holz, je nach Dicke der Hölzer und je nachdem wie weit man diese ins Feuer schiebt kann die Größe und Wärme des Feuers beeinflusst werden. Viel und dickes Holz im Feuer, hohe Wärmeabgabe, dünne oder wenig Holz im Feuer, niedrige Wärmeabgabe. Durch das Herausziehen der Hölzer kann das Feuer schnell gelöscht werden, da dann das Brennholz fehlt. Dadurch raucht das Feuer auch wenig und der Nutzer wird nicht entdeckt. Durch den geringen Holzverbrauch sehr gut als Kochfeuer geeignet, wenn nur wenig Holz vorhanden, wie etwa in der Prärie.
Sehr gut zum Kochen geeignet und sehr langlebig. Dadurch, dass es von oben nach unten abbrennt entsteht eine gute Glut. Das Feuer versorgt sich selbst, es muss nicht nachgeschoben oder nachgelegt werden und kann deshalb notfalls auch als Nachtfeuer verwendet werden.
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