Feuer und selbst eine kleine Kerzenflamme übt schon früh eine hohe Anziehungskraft auf Kinder aus. Je nach Entwicklungsstand und Vorerfahrung der Kinder variiert ihr Sicherheitsgefühl im Umgang mit Feuer und somit auch ihre Einstellung diesem gegenüber. Feuer ist Bestandteil unseres Alltags und Kinder können es in verschiedenen Situationen erleben…

•  Haben schon einmal dabei zugesehen, wie eine Kerze entzündet wird
• Bei Festlichkeiten: Geburtstagen, der Adventszeit, an Ostern
• Sie spüren die Wärme, die von einer Kerzenflamme oder einem Lagerfeuer ausgeht
• Sie kennen den Duft von brennenden Kerzen oder brennendem Holz
• Kennen Feuerwehr und Löschfahrzeuge und kennen einige Möglichkeiten Feuer zu löschen
• Kennen an der Wand befestigte Feuerlöscher aus ihren Einrichtungen
• Sie beobachten, dass eine Kerzenflamme den Tee warmhält, aber auch Material verbrennen kann

Die Vorstellungen von Kindern sind stark durch Alltagserfahrungen sowie die Alltagssprache geprägt, was sich in ihren Vorstellungen über Feuer widerspiegelt:

•  „An der Flamme kann man sich verbrennen. Die ist heiß.“
• „Ich kann mit einer Kerzenflamme alles anzünden.“
• „Feuer bringt Licht und Wärme.“
• „Wasser kann Feuer löschen.“
• „Wasser ist das Gegenteil von Feuer“
• „Eine Kerze brennt durch den Docht und das Wachs!
• „Die Kerzenflamme braucht ganz viel Luft um zu brennen. Wenn sie keine Luft mehr hat, dann geht sie einfach aus.“

WORTSPEICHER 

anzünden · anbrennen · entflammen · entfachen · löschen · Streichholz · Kerzenflamme · Docht · Wachs · Luft · Löschmittel · warm · Wärme · leuchtend · hell · Rauch · weich · fest · ersticken

VORAUSSETZUNGEN FÜR DIESE LERNUMGEBUNG

Aufgepasst: Im Umgang mit Feuer sind Sicherheitsregeln wichtig, um Gefahrensituationen zu vermeiden. Zur Durchführung dieser Lernumgebung ist es die notwendige Voraussetzung, mit den Kindern Sicherheitsregeln zu erarbeiten und zu wiederholen, bis Sie sicher sind, dass die Kinder die Regeln verinnerlicht haben. Regeln im Umgang mit einer Kerzenflamme:

1. Ein Erwachsener muss immer anwesend sein.
2. Lege eine feuerfeste Unterlage aus.
3. Stelle ausreichend Löschmittel bereit.
4. Binde die Haare zusammen.
5. Schiebe die Ärmel deines Pullovers hoch.
6. Entzünde das Streichholz vom Körper weg.
7. Lass das Feuer nie unbeaufsichtigt.
8. Puste eine Flamme immer von der Seite aus.
9. Lege das Streichholz, nachdem du es ausgepustet hast, auf die feuerfeste Unterlage oder in einen Eimer mit Sand oder Wasser.

Für den sicheren Umgang mit Feuer braucht es für die Kinder einerseits die Umsetzung der Regeln und andererseits eine emotional sichere Umgebung. Greifen Sie daher möglichst auf einen den Kindern bekannten Raum zurück. So bieten Sie den Kindern einen geschützten Rahmen, um ihre Vermutungen mit Feuer zu erproben. Dazu gehört z.B., dass sich die Kinder selbst zutrauen, das Teelicht zu entzünden. Bei Schwierigkeiten geben Sie Impulse zur Unterstützung oder konkrete Hilfestellung bspw. durch eine unterstütze Handführung. Wenn die Kinder noch unsicher sind das Teelicht mit dem Streichholz selbst anzuzünden können Sie ihnen beispielweise eine „Starter-Kerze“ (d.h. eine brennende Stumpenkerze) zum Entzünden des eigenen Streichholzes anbieten. Probieren Sie auch gerne unterschiedlich lange Streichhölzer aus bis Sie die passende Länge für jedes Kind gefunden haben. Dieses Ausprobieren und Entzünden des Streichholzes darf gerne eine halbe oder auch ganze Packung Streichhölzer pro Kind verbrauchen, bis sich diese im Umgang sicher sind.
Zu Beginn der Lernumgebung können Sie mit den Kindern über ihre Vorerfahrungen zu Feuer ins Gespräch kommen. Legen Sie die Materialien bereit und lassen Sie die Kinder zunächst überlegen und ausprobieren, was sie mit diesen erkunden können. Lassen Sie die Kinder konkret vermuten was passiert, wenn man ein Glas über das brennende Teelicht stülpt. Währenddessen können Sie die Kinder dazu auffordern genau zu beobachten und zu beschreiben was sie sehen können. Versprachlichen Sie mit den Kindern ihre Beobachtungen und gehen Sie über ihre Vermutungen in den Austausch. Geben Sie den Kindern die Möglichkeit, eigene Ideen auszusprechen und auszuprobieren.

Um die Erfahrungen der Kinder mit Feuer zu erweitern, bietet sich folgendes an:

•  Überlegen Sie gemeinsam mit den Kindern ob alles gleich brennt. Stellen Sie Vermutungen an und überprüfen Sie diese. Brennt alles gleich? Riecht alles beim Brennen gleich? Welche Unterschiede können beim Verbrennen unterschiedlicher Materialien beobachtet werden?
• Mit den Kindern gemeinsam Holz für ein Lagerfeuer schichten, anzünden und genau beobachten. Wieverändert sich das Feuer mit der Zeit.
• Geben Sie den Kindern die Möglichkeit Feuer mit allen Sinnen wahrzunehmen. Kann man Feuer fühlen und schmecken?
• Die nächste Brandschutzübung zum Anlass nehmen Aspekte des vorbeugenden Brandschutzes mit den Kindern kindgerecht aufzugreifen.