Die naturwissenschaftlichen Erlebnistage – Explore Science – finden von
Mittwoch, 12., bis Sonntag, 16. Juni zum Thema Klima und Umwelt im
Herzogenriedpark in Mannheim statt. Kinder und Jugendliche können dieses
Jahr zum Schutz unserer Umwelt forschen und zu den Themen
Nachhaltigkeit sowie Klimawandel experimentieren. So lernen sie
spielerisch die Zusammenhänge unserer Erde kennen. Hier finden Sie unser aktuelles Angebot rund um das Thema Klima & Umwelt: Weiterbildungen, Draußentermine und Download-Materialien.
Forscherstation Heidelberg und ESO Supernova Garching stärken frühe naturwissenschaftliche Bildung durch Fortbildung
Garching/Heidelberg 5. Juni 2024.
Abenteuer Weltall ein Thema für Kita und Grundschule? Auf jeden Fall! Schließlich fängt das Universum nicht erst vor der Haustür an, sondern wir selbst sind ein Teil von ihm. Und genau das fasziniert viele Menschen. Wie es geht, diese Begeisterung in naturwissenschaftlichen Wissensdurst zu verwandeln, zeigt die von der Klaus Tschira Stiftung ermöglichte Kooperation der Forscherstation Heidelberg mit der ESO Supernova, Planetarium und Besucherzentrum in Garching. Pädagogische Fachkräfte können dort nicht nur kostenlosen Fortbildungen besuchen, sondern sich jetzt auch Forscherkisten ausleihen, um mit Kindern Naturphänomene in den Blick zu nehmen.
Seit 2021 kooperieren diese beiden Einrichtungen, um frühe naturwissenschaftliche Bildung kostenfrei in der Region München zu stärken. In der Metropolregion Rhein-Neckar arbeitet die Forscherstation schon seit über zehn Jahren mit dem Heidelberger Haus der Astronomie zusammen.
Markus Rehm, fachlicher Leiter der Forscherstation und Professor für die Didaktik der Naturwissenschaften im Fach Chemie an der PH Heidelberg, hat einen neuen Band der Reihe Unterrichtsqualität: Perspektive von Expertinnen und Experten mitherausgegeben. Der Sammelband vereint Interviews von 18 Experti:innen zu wirksamem Unterricht in Bildung für eine nachhaltige Entwicklung.
Die Expert:innen im Buch betonen einige zentrale Aspekte für wirksamen Unterricht in BNE: Fachwissen und Weiterbildung: Ein breites und aktuelles Fachwissen der Lehrkräfte ist entscheidend. Interdisziplinarität: Es bedarf keiner neuen Fächer, sondern einer Stärkung des fächerübergreifenden Unterrichts. Gesellschaftlicher Kontext: Politische Diskurse und gesellschaftliche Rahmenbedingungen sind wichtige Anknüpfungspunkte für den Unterricht. Lebensweltbezug: Die Interessen und Vorstellungen der Schüler:innen sowie deren Kompetenzentwicklung und metakognitive Fähigkeiten sind zentral.
Besonders wirksam sind Lernsettings, die problemlösendes Lernen, kritische Auseinandersetzung mit BNE-Fragen und soziale Interaktion ermöglichen, die Selbstwirksamkeit stärken und die Motivation zum Handeln steigern. Auch in unserer kostenlosen Fortbildungsreihe Gemeinsam das Morgen gestalten - Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Grundschule (forscherstation.info) werden lernförderliche Settings, Lernumgebungen und Impulse aufgezeigt, die einen fächerübergreifenden, anregenden Unterricht stärken.
Frühe naturwissenschaftliche Bildung für alle Kinder: Dafür ist gut aus- und weitergebildetes pädagogisches Fach- und Lehrpersonal in Kitas und an Grundschulen zentral. Die Evaluation des vergangenen Fortbildungsjahres zeigt, dass es der Forscherstation zum wiederholten Male gelungen ist, die professionelle Kompetenz der pädagogischen Fach- und Lehrkräfte im Rahmen von Weiterbildungsangeboten zu stärken. Das wichtigste Ziel ist dabei, pädagogische Situationen zur frühen naturwissenschaftlichen Bildung zu gestalten, die Kindern eigene Erfahrungen ermöglichen und sie zum eigenständigen Denken anregen.
Warum kennt Bildung für Nachhaltige Entwicklung keine Altersgrenzen kennt? Im heute veröffentlichten Interview sprechen Ingrid Dreier und Markus Rehm über das Jahresthema der Forscherstation und warum es nicht nur ein Jahres-, sondern ein Lebensthema ist.
"Die Kinder haben Kartoffeln in ihrem Hochbeet gepflanzt, und im Herbst ist Erntezeit. Das kann ich mir anschauen in der ökologischen Dimension: Was braucht die Pflanze zum Wachsen? Oder wo wächst die Kartoffel besonders gut? Die kulturelle Dimension sind Fragen wie: Wo kommt die Kartoffel her? Gab es die schon immer bei uns? Das ergibt einen Blick in andere Kulturen, und wir erfahren, dass es in Südamerika 2000 verschiedene Sorten davon gibt, oder wir lernen Mythen kennen, in denen die Knolle eine Rolle spielt. In der ökonomischen Dimension schauen wir uns an, welche Berufe es rund um die Kartoffel gibt und wer eigentlich wo wie viel Geld daran verdient. Die soziale Dimension wäre dann, ob sich eigentlich alle Menschen hier bei uns Kartoffeln leisten können. Es war mal ein Arme-Leute-Essen, ist das noch immer so? Und dann würden wir vielleicht erfahren, dass Kolumbus die Kartoffel als absolutes Luxusgut eingeführt hat und sich adlige Damen die Blüten als Schmuck ins Haar steckten. Wir betrachten das Thema also ganzheitlich, mit allen Sinnen."